Dennoch hat die überwiegende Zahl an Beratungsstellen, aber auch stationären sowie ambulanten Einrichtungen nur wenig Erfahrung mit der Pflege von Mensch… A. Darunter sind Spontanvorgänge, wie z. Artikel 3 Absatz 3 lautet: „Niemand darf wegen seines (...) Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Als ich Herrn B. fragte: ‚Was machen Sie denn da?. [Beier 2002]. Um den Rahmen einer Hausarbeit nicht zu sprengen, werde ich mich nur auf die Gewalt, die den zu Pflegenden gegenüber gebracht wird, beziehen und nicht auf die, welche das Pflegepersonal in ihrer Arbeit erlebt. Somit stellt die kulturelle Gewalt einen Wegbereiter für strukturelle oder direkte Gewalthandlungen dar; zudem ist sie eine dauerhafte und unveränderliche Größe, da sich Kultur nur sehr langsam verändert sowie über lang andauernde Zeiträume bestehen bleiben kann. Wenn die Begrüßungsformel jedoch eine ideologisch geprägte, wie in diesem Fall eine der Zeit des Nationalsozialismus zuzuordnende ist, kann dies als kulturelle Gewalt bezeichnet werden. 4.1 Kulturelle Gewalt in pflegerischen Einrichtungen Deshalb möchte ich mit dieser Hausarbeit einen kleinen Beitrag zum Voranschreiten der Aufklärungsarbeit in diesem Bereich leisten und durch die auszugsweise Nutzung der bisherigen Veröffentlichungen und Studien die Arbeit der Agierenden würdigen. Bezüglich der Verletzung der Intimsphäre ist zumeist nicht eindeutig, ob die jeweilige Pflegekraft dies beabsichtigte, z. B.] Unter kultureller Gewalt werden Aspekte einer Kultur verstanden, die benutzt werden können. Eine 47jährige Patientin gibt die Vorbereitungsphase einer Operation im Jahre 1995 in einem anästhesiologischen Vorraum folgendermaßen wieder: „(...) Stöße an die geöffneten Beine, Ellenbogen, ganz rohe Sprache (...). [Galtung 1993]. Abtopfzeiten und Abführtage, sowie andererseits direkte Gewalt verursacht, wie z. [Galtung 1993]. 5.1 Ursachen kultureller Gewalt Gleichzeitig handelt es sich auch um eine strukturelle Gewalt, der die Bewohner/innen während eines Zeitraumes von 4-6 Wochen jährlich wiederkehrend ausgesetzt sind. Diese haben verschiedene Funktionen inne und stehen grundsätzlich in Abhängigkeit zueinander. Es beinhaltet „(...) ein sich im Sexuellen ausdrückendes Sozialversagen (...)“ [Beier 2002 S. 127], das unabhängig von möglichen frühkindlichen, traumatischen, sozialisierten, organisch bedingten oder pathologischen Ursachen ist. Der norwegische Friedensforscher J. Galtung versteht im Allgemeinen unter Gewalt die „vermeidbare Beeinträchtigung grundlegender menschlicher Bedürfnisse (...), die den realen Grad der Bedürfnisbefriedigung unter das herabsetzt, was potentiell möglich ist.“ [Galtung 1993 S. 106], Kulturelle Gewalt ist eine Dimension dessen und geht mit der direkten und strukturellen Gewalt einher: Eine Situation oder ein Erlebnis von physischer oder psychischer Gewalt wird. Besonders ausgrenzend kann hierbei eine (vorübergehende) soziale Isolation als Folge der ablehnenden Haltung sein, was gleichzeitig eine direkte psychische Gewalt darstellt, die durch den Kulturaspekt legitimiert ist. Im Artikel 1 Absatz 1 heißt es: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“ und weiter in Absatz 2: „Das deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft (...)“ [BpB 2001 S. 13]. Kulturelle Gewalt kann in einem Staat, Unternehmen, einer Interessengruppe oder Institution herrschen und zur umfangreichen Legitimation von struktureller und/oder direkter Gewalt beitragen. Problematisch wäre in diesem Falle, dass sich hieraus eine Kultur in der Einrichtung ergeben kann, die eine Ideologie verinnerlicht, woraus sich strukturelle oder auch direkte Gewalt ergeben kann z. Hierzu §177 Absatz 1: „Wer eine andere Person (...) unter Ausnutzung einer Lage, in der das Opfer der Einwirkung des Täters schutzlos ausgeliefert ist, nötigt, sexuelle Handlungen des Täters oder eines Dritten an sich zu dulden oder an dem Täter oder einem Dritten vorzunehmen, wird (...) bestraft.“ [Tröndle, Fischer 2004 S. 1117], Positiv zu bewerten ist hierbei, dass unter diesem Aspekt der Schutzlosigkeit neuerdings auch sogenannte überraschende Handlungen angerechnet werden. Die Bevölkerung der kapitalistisch-industrialisierten Länder avanciert verstärkt zu einer Dienstleistungsgesellschaft, was sich auch auf die Behandlung und Betreuung in Kliniken und Alten-/Pflegeheimen auswirkt. Gewalt in der Kranken- und Altenpflege wird seit Anfang der 1970er Jahre thematisiert. B.] Bewohner(inne)n oder Patient(inn)en regelmäßig mit einer nachgeahmten Babystimme, Verniedlichungen, Verkleinerungen und Entindividualisierungen zu begegnen erfordert eine Atmosphäre, die diese Aspekte stetig legitimiert und somit ihren Fortbestand sichert. Dabei kann sich dahinter sehr viel mehr verbergen. Viel mehr gibt es eine hohe Anzahl von Gewalthandlungen oder -situationen, die subtil, indirekt, versteckt und somit unauffällig durch ihre Selbstverständlichkeit im pflegerischen Alltag sind. Die menschliche Sexualität weist drei unterschiedliche Ebenen auf: Die reproduktive, die beziehungsorientierte sowie die Lustdimension. Im Intimbereich war die Schwester mit dem Waschen sehr grob. Dissexualität inkludiert alle Handlungen des sexuellen Übergriffes, bei dem die Integrität und Individualität eines anderen Menschens direkt verletzt wird, oder darüber hinaus, keine Zustimmung vom Opfer erwartet werden kann. 60 Seiten, Gesundheit - Pflegewissenschaft - Pflegemanagement, Bachelorarbeit, 2 Begriffsklärung Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ [BpB 2001 S. 13] Diese Artikelauszüge verdeutlichen, auf welche Dimensionen sich kulturelle Gewalt beziehen kann und bilden die Rechtsgrundlage, um diese erfassbar zu machen. Grundlage zur jahrelangen Beibehaltung und Annahme durch weitere Pfleger/innen dieser Sprachkultur kann das Klima der Station oder der gesamten Einrichtung sein. Viel mehr gibt es eine hohe Anzahl von Gewalthandlungen oder -situationen, die subtil, indirekt, versteckt und somit unauffällig durch ihre Selbstverständlichkeit im pflegerischen Alltag sind. Sexuelles Fehlverhalten bringt grundsätzlich eine gestörte soziale Dimension mit sich und wird von Beier mit dem Begriff der Dissexualität benannt. A. Das Pflegepersonal kann sich durch bestimmte Kommunikationsmuster eine autoritär-hierarchische Struktur in der Personal-Klient(inn)en-Rolle aufbauen. B. das Anfassen von Brüsten, der „Klaps“ auf das Gesäß oder der Griff in den Schritt zu verstehen, die jedoch juristisch schwer abgrenzbar gegenüber des Handelns gegen den Willen oder Handelns ohne Zustimmung sind. 58 Seiten, BWL - Unternehmensführung, Management, Organisation, Medizin - Krankenhauswesen, Klinische Medizin, Ihr Kommentar wird vor der Veröffentlichung redaktionell geprüft. Denn: Gewalt kann von einer Person ausgeübt werden, aber auch strukturell oder kulturell begründet sein. : ‚Es waren die Herren, H. [die Täterin, Anm. Zur Wahrung der menschlichen Würde und zum Schutz der Rechte auf ein selbstbestimmtes Leben eines/r jeden Bürgers/in bestehen in der BRD verschiedene gesetzliche Regelungen. Dieses Beispiel ist m. E. bereits der sexuellen Gewalt zuzuordnen, da die Frau durch die ungewollte Anwesenheit eines fremden Mannes in ihrer Privatsphäre und der nicht vorhandenen Möglichkeit ihrerseits, die Situation zu verändern, erheblich in ihrer geschlechtlichen Integrität verletzt wurde. Sexuelle Gewalt ist nach wie vor weitestgehend ein Tabuthema in der Pflege und somit auch in der Gesellschaft, weshalb es für Opfer von sexueller Gewalt oder deren Angehörige kaum Möglichkeiten gibt, unabhängige öffentliche Hilfe und Beratung zu erhalten. oder ‚Heil Hitler.“ [Dießenbacher, Schüller 1993 S. 48] Anhand dieses Beispiels lässt sich die kulturelle Gewalt auf der Ebene der Ideologie verdeutlichen. Zum einen weil es christlich tradiert und somit gesellschaftlich mit tiefsitzenden Wertvorstellungen von familiärer Harmonie für diese Tage verankert ist, zum anderen besteht seitens der Industrie großes wirtschaftliches Interesse an der Beibehaltung des Festes. Deshalb möchte ich mit dieser Hausarbeit einen kleinen Beitrag zum Voranschreiten der Aufklärungsarbeit in diesem Bereich leisten und durch die auszugsweise Nutzung der bisherigen Veröffentlichungen und Studien die Arbeit der Agierenden würdigen. Betreuung, Fixierung per Beschluss, Zwangsernährung) Misshandlung: Bezeichnet eine aktive Handlung, die psychisch und körperlich ausgeübt wird oder werden kann. Die Mehrheit der in der Literatur beschriebenen Fälle bezieht sich auf Gewalthandlungen in der Pflege, die relativ gut erkennbar (schlagen, kneifen, zerren=Hämatome) sowie regelmäßig erlebbar (ausschimpfen, ignorieren, anschreien) sind und somit den Befragten als erste Antwort in den Sinn kommt. A. Die Vergewaltigung stellt das schwerste Delikt sexueller Gewalt dar. mit ‚Rot Front. Bereiche der Kultur sind die der Ideologie, Religion, Sprache, Wissenschaft sowie der Kunst und damit auch potenzielle Rahmen, durch die Gewalt ausgeübt oder empfunden werden kann. Wenn die Verfügung falsch ausgelegt oder übergangen wird? 2.1 Kulturelle Gewalt haben die Männer und Frauen auf Anordnung der Schwester zweimal in der Woche baden müssen. 5.2 Ursachen sexueller Gewalt. Dabei sagen Experten: Psychische Gewalt ist viel verbreiteter. Problematisch wäre in diesem Falle, dass sich hieraus eine Kultur in der Einrichtung ergeben kann, die eine Ideologie verinnerlicht, woraus sich strukturelle oder auch direkte Gewalt ergeben kann z. B. eine/n Bewohner/in stundenlang bis zum „Erfolg“ auf dem Toilettenstuhl sitzen lassen, da heute „Abführtag“ ist. 2.2 Sexuelle Gewalt, 4 Beispiele aus der Pflege [Tröndle, Fischer 2004], Meurer kritisiert in seiner sehr ausführlichen Abhandlung zum diesem Thema, dass ältere Menschen bzw. Anhand dieses Beispiels lässt sich die kulturelle Gewalt auf der Ebene der Ideologie verdeutlichen. (...) Eine Bewohnerin wurde von ihr gefragt, mit wem sie geschlafen habe. Wenn die Begrüßungsformel jedoch eine ideologisch geprägte, wie in diesem Fall eine der Zeit des Nationalsozialismus zuzuordnende ist, kann dies als kulturelle Gewalt bezeichnet werden. Vorherige Umstände in Krankenhäusern und -heimen wurden als menschenunwürdig geschildert, auch, wenn sie der Zeit sowie der landläufigen Meinung, Krankenhäuser seien nun mal keine Hotels, entsprachen. - Publikation als eBook und Buch Daneben ist es üblich, dass sämtliche Aktivitäten im Rahmen des Weihnachtsfestes gestaltet werden, wie z. Artikel3 Absatz 3 lautet: „Niemand darf wegen seines (...) Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. In der BRD ist es üblich, vom 24. bis 26. Kulturelle Gewalt verändert die moralischen Werte und Wahrnehmungen einer Gesellschaft oder Organisation, woraus eine breite Akzeptanz von direkter und struktureller Gewalt durch die teilhabenden Menschen entsteht. Die Tötung als Form äußerster Gewalt in der Pflege kommt jedoch weder häufig, noch alltäglich vor. In den folgenden beiden Darstellungen handelt es sich um einen Krankenpfleger in einem Alten-/Pflegeheim, der nach langjähriger Praxis von couragierten Angehörigen vor Gericht gebracht und verurteilt werden konnte: Ein Angehöriger erzählt: „(...) zwischen 22 und 23 Uhr (...) kam aus einem Zimmer eine ältere Heimbewohnerin (...). direkte oder strukturelle Gewalt zu rechtfertigen. Es bereitete unserer Mutter Schmerzen.“ [Hirsch, Fussek 2001 S. 75]. Da davon auszugehen ist, dass die derzeitigen Bewohner/innen eines Alten-/ Pflegeheimes zu einem Großteil noch den Faschismus miterlebt haben, können die Reaktionen hierauf unterschiedlich sein. B. die Tötung von Bewohner(inne)n eines Pflegeheimes durch eine Pflegekraft. 2005 S. 2], Bachelorarbeit, A. Die veränderten Tätigkeiten des Pflegepersonals sind im 1985 beschlossenem Krankenpflegegesetz definiert, wie auch die korrekte Berufsbezeichnung, Ausbildungsrichtlinien und staatliche Examina. Gesundheit - Pflegewissenschaft - Sonstiges. Anhand dieses Beispiels lässt sich die kulturelle Gewalt auf der Ebene der Ideologie verdeutlichen. B.] Um den Rahmen einer Hausarbeit nicht zu sprengen, werde ich mich nur auf die Gewalt, die den zu Pflegenden gegenüber gebracht wird, beziehen und nicht auf die, welche das Pflegepersonal in ihrer Arbeit erlebt. Diese wiederum können Auslöser für Angst, Alpträume, Schrecken oder Introversion sein. Aus diesem Grund möchte ich mich in dieser Hausarbeit zwei speziellen Formen der Gewalt widmen, die auf den ersten Gedanken eigentlich gar keine Themen für den pflegerischen Bereich sind: Die kulturelle Gewalt und die sexuelle Gewalt. erkannt werden. 4 Beispiele aus der Pflege 4.1 Kulturelle Gewalt in pflegerischen Einrichtungen Einige Bewohner begrüßte er [der Krankenpfleger, Anm. B. in Form von Ausgrenzung/tätlicher Auseinandersetzung von/mit ausländischen Mitbewohner(inne)n des Heimes. B. der Besuch des Weihnachtsmarktes anstelle des Zoos, das Backen von Weihnachtsgebäck statt Sahnetorte. mit ‚Rot Front. Eine Dauerbeschallung mit weihnachtlichen Klängen, das wochenlange Basteln von weihnachtlichem Schmuck in der Beschäftigungstherapie sowie eine regelmäßige olfaktorische Reizung mit Räucherkerzen kann als direkte Gewalt von den Bewohner(inne)n empfunden werden. B. in einer derben, vulgären und sexistischen Sprache, in pflegerischen Handlungen, die auf die Verletzung des Schamgefühles abzielen bis hin zu direkten körperlichen Gewalthandlungen, äußert. Es bedeutet die Geschlechtlichkeit, das Geschlechtsverhalten sowie den Geschlechtstrieb als zum Wesen des Menschen gehörende elementare Lebensäußerung [Duden 2001]. Ende der Leseprobe aus 28 Seiten Die Strafbarkeit dieser Handlungen ist dem Begriff untergeordnet, da Handlungen dissexuell, aber nicht strafbar im juristischen Sinne sein können. Des Weiteren bilden Gesetze aus dem Strafgesetzbuch eine Basis zur Erkennung/ Verfolgung von Rechtswidrigkeiten gegenüber pflegebedürftigen Menschen. Ich kam mir vor wie ein Stück Schlachtvieh, fand auch schlimm, daß dort ausschließlich Männer waren.“ [Elsbernd, Glane 1996 S. 139], Neben diesen subtileren Fällen sexueller Gewalt sind jedoch auch Ereignisse bekannt geworden, die ganz konkret sexueller Nötigung oder Belästigung zuzuordnen sind. Veröffentliche auch du deine Arbeit – es ist ganz einfach! Doch was passiert hinter den Mauern der renovierten Kliniken und Heimen in gepflegten Ein bis Dreibettzimmern? Die Bevölkerung der kapitalistisch-industrialisierten Länder avanciert verstärkt zu einer Dienstleistungsgesellschaft, was sich auch auf die Behandlung und Betreuung in Kliniken und Alten-/Pflegeheimen auswirkt. Eingeleitet wird das Weihnachtsfest durch vier Adventssonntage, zu denen bereits eine ausgiebige Schmückung der Privathaushalte, (Einkaufs-)Straßen und öffentlichen Einrichtungen vorgenommen wird. [Meurer 1997], „Einige Bewohner begrüßte er [der Krankenpfleger, Anm. Oberste Priorität hat dabei das Grundgesetz, das durch die Festlegung der Grundrechte für alle Staatsbürger/innen keine Abweichungen, Aushöhlungen oder Änderungen zulässt. unabhängig ihrer Folgen und Verletzungen als direkte Gewalt bezeichnet, während strukturelle Gewalt einen prozesshaften Charakter hat, der durch Gesetze, soziale Systeme oder betriebliche Strukturen dauerhaft erzielt wird. Zwei weiteren Darlegungen nach, werden körperlich sowie das Schamgefühl verletzende pflegerische Maßnahmen bei der Ganzköperwaschung vollzogen. Einen Wandel der Kommunikationsgewohnheiten des Personals ist insofern nicht kurzfristig herbei zu führen, da hierbei Denk- und Verhaltensstrukturen aufgebrochen werden müssen, die nur mit der Änderung der gesamten Sprachkultur einhergehen können. A. In Alten-/Pflegeheimen, aber auch auf geriatrischen, gerontopsychiatrischen oder internistischen Stationen im Krankenhaus trifft man häufig auf das Phänomen, dass alte pflegebedürftige Menschen vom Pflegepersonal geduzt und mit Kosenamen angeredet werden. [Meurer 1997], „Einige Bewohner begrüßte er [der Krankenpfleger, Anm. Die reine Begrüßung der Bewohner/innen bei Dienstbeginn oder am Morgen stellt in keiner Weise eine gewaltimplizierende Handlung dar. In weiteren Fällen ging die Gewalt von einer Krankenschwester aus, die zu der Zeit auch die Heimleiterin eines kleinen Alten-/Pflegeheimes war und die Bewohner/innen beständig quälte. Gewalt in der Pflege: Mögliche Beispiele können Schläge, Beleidigungen oder Vernachlässigung sein. Beispiele für psychische Gewalt in der Pflege oder eine falsche Kommunikation können sein: Unangemessenes ansprechen: anschreien, schimpfen oder rügen; Die pflegebedürftige Person missachten oder ignorieren; Über Tagesablauf, Beschäftigung oder Kontakte entscheiden; Über den Kopf hinweg sprechen/nicht ausreden lassen oder ‚Heil Hitler. Diese wiederum können Auslöser für Angst, Alpträume, Schrecken oder Introversion sein. Beispiele: psychisch: Daß ich mehrmals vor Schmerzen laut schrie, schien sie nicht zu stören.“ [Elsbernd, Glane 1996 S. 144], Eine Angehörige schildert 1997 eine Gegebenheit, die sie bei einem Besuch ihrer Mutter in einer pflegerischen Einrichtung erlebte: „Im Beisein von Zivildienstleistenden wurde unsere Mutter im Bett gewaschen. Somit stellt die kulturelle Gewalt einen Wegbereiter für strukturelle oder direkte Gewalthandlungen dar; zudem ist sie eine dauerhafte und unveränderliche Größe, da sich Kultur nur sehr langsam verändert sowie über lang andauernde Zeiträume bestehen bleiben kann. Dies umschließt auch die Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser. Des Weiteren werden Gefühle der Erniedrigung oder Diskriminierung, Blödheit und Dummheit beschrieben. Alle Inhalte urheberrechtlich geschützt. Vorherige Umstände in Krankenhäusern und -heimen wurden als menschenunwürdig geschildert, auch, wenn sie der Zeit sowie der landläufigen Meinung, Krankenhäuser seien nun mal keine Hotels, entsprachen. Bereiche der Kultur sind die der Ideologie, Religion, Sprache, Wissenschaft sowie der Kunst und damit auch potenzielle Rahmen, durch die Gewalt ausgeübt oder empfunden werden kann. Die Tötung als Form äußerster Gewalt in der Pflege kommt jedoch weder häufig, noch alltäglich vor. Merkmale sind das unausgesprochene Einverständnis und die Aufrechterhaltung der jeweiligen Kultur durch die angehörigen Menschen, wodurch alle daraus resultierenden Handlungen als statthaft angesehen werden. Gerade in den letzten Jahren hat sich diese Haltung jedoch grundlegend geändert. (...)“. Sexuelle Gewalt kann sich auch in einer Atmosphäre ausdrücken, die durch Unaufmerksamkeit gegenüber anderen, insbesondere auf Hilfe angewiesene, Menschen und eine derbe Sprachkultur geprägt ist. B.] Andernfalls entstehen schnell Missverständnisse, die soziales … B. das Anfassen von Brüsten, der „Klaps“ auf das Gesäß oder der Griff in den Schritt zu verstehen, die jedoch juristisch schwer abgrenzbar gegenüber des Handelns gegen den Willen oder Handelns ohne Zustimmung sind. Beispiele dafür sind Schlagen, Beschimpfen, Drohen, Bloßstellen oder Einsperren. Sie lässt diese rechtmäßig erscheinen, indem sie die Realität undurchsichtig macht, so dass gewalttätige Handlungen und Situationen nicht mehr wahrgenommen bzw. oder ‚Heil Hitler.“ [Dießenbacher, Schüller 1993 S. 48]. 4 Beispiele aus der Pflege 4.1 Kulturelle Gewalt in pflegerischen Einrichtungen „Einige Bewohner begrüßte er [der Krankenpfleger, Anm. mit ‚Rot Front. oder ‚Heil Hitler.“ [Dießenbacher, Schüller 1993 S. 48]. Sexuelles Fehlverhalten bringt grundsätzlich eine gestörte soziale Dimension mit sich und wird von Beier mit dem Begriff der Dissexualität benannt. Personelle Gewalt richtet sich direkt von einer Person gegen eine andere. Die reine Begrüßung der Bewohner/innen bei Dienstbeginn oder am Morgen stellt in … Auch Menschen aus Polen, Italien und Griechenland leben, arbeiten und altern hier. Zusätzlich käme es natürlich auch auf die Persönlichkeiten und Anzahl der Ideologie zustimmend Gesinnten an, die diese mittragen und auf andere übertragen würden. B. stellte sich vor die Frau, beide Hände an der Wand, so daß die Frau nicht entweichen konnte. B. die Tötung von Bewohner(inne)n eines Pflegeheimes durch eine Pflegekraft. Sexuelle Gewalt ist nach wie vor weitestgehend ein Tabuthema in der Pflege und somit auch in der Gesellschaft, weshalb es für Opfer von sexueller Gewalt oder deren Angehörige kaum Möglichkeiten gibt, unabhängige öffentliche Hilfe und Beratung zu erhalten. mit ‚Rot Front. Geht es um Gewalt in der Pflege, denken viele zuerst an körperliche Übergriffe. Die Männer haben wir von Kopf bis Fuß waschen müssen, das hat mich geekelt. [Dießenbacher, Schüller 1993 S. 48] Anhand dieses Beispiels lässt sich die kulturelle Gewalt auf der Ebene der Ideologie verdeutlichen. Fälle von Gewalt in der Pflege sind in den letzten Jahren des Öfteren durch Presse und Fernsehen gegangen, jedoch beziehen sie sich hauptsächlich auf medienwirksame Fälle, wie z. 3: „Auf Freiheitsstrafe (...), wenn der Täter die schutzbefohlene Person durch die Tat in die Gefahr (...) einer erheblichen Schädigung der körperlichen oder seelischen Entwicklung bringt.“ [Tröndle, Fischer 2004 S.1448f], Bezüglich sexueller Nötigung oder Vergewaltigung gibt es kein Gesetz, das speziell auf die wegen Krankheit und/oder Gebrechlichkeit wehrlosen (über 18jährigen) Personen ausgelegt ist; einzig gäbe es die Möglichkeit diese Personengruppe unter dem Rechtsbegriff der „schutzlosen Lage“ zu subsumieren. Gewalt in der Kranken- und Altenpflege wird seit Anfang der 1970er Jahre thematisiert. Die Sexualität ist ein Erlebnisbereich, in dem ein Mensch mit einem anderen Menschen am intensivsten in Beziehung tritt und wird auf dieser Basis der Partner/innenbezogenheit als ein soziales Geschehen angesehen.
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